Reisebericht Bolivien – Santa Cruz de la Sierra
Santa Cruz de la Sierra

Bolivien, alles andere als Luxus, aber irgendwie doch…

Bolivien stand überhaupt nicht auf meiner Bucket List Reisen, aber ich hatte schon immer ein großes Interesse daran, ein Land in Südamerika zu besuchen, wo es viele Deutsche Auswanderer hinzieht. Viel darüber gelesen und viel davon gehört habe ich u.a. im Buch „Richtig Auswandern und besser leben“ von meinem Kumpel Norbert Bartl.

Auf einer Geschäftsreise nach Mallorca habe ich Norbert beim Abendessen getroffen und er erzählte mir von seinem Vorhaben, Bolivien und Paraguay zu besuchen, um sich für seinen monatlichen Brief über das Leben im Ausland auf den aktuellsten Stand zu bringen. Spontan habe ich mich entschlossen, ihn im Februar 2022 dorthin zu begleiten.

Haben Sie eine Vorstellung von Bolivien? Ich hatte keine, bedauerte allerdings ein bisschen, dass es nicht am Meer liegt, weil mich dort die Sehnsucht immer wieder hinzieht. Der Flug mit Air Europa über Madrid nach Santa Cruz de la Sierra in der Business Class hat mich positiv beeindruckt. Die Airline fliegt die Strecke mit einem ihrer neuen Dreamliner und kann sich in Sachen Komfort und Service wirklich sehen lassen.

Beim Landeanflug zeichnete sich bereits ab, was mich dann später während der gesamten Reise fasziniert hat, eine sagenhaft grüne Landschaft. Die ersten Tage verbrachten wir im Zentrum von Santa Cruz de la Sierra. Über das Hotel will ich besser kein Wort verlieren, da außer die Lage nichts davon in unser Portfolio passt. Bei dieser Reise standen auch Menschen im Vordergrund und nicht Hotels, wie ich es sonst bei meinen Reisen gewohnt bin. Die Stadt lässt sich sehr gut zu Fuß erkunden, ist spannend und abwechslungsreich und so hatte ich am Abend immer 15 – 20 km, ohne es wirklich gemerkt zu haben. In Bolivien ist im Februar Sommer, eine perfekte Reisezeit und nach dem langen trostlosen Corona-Winter in Deutschland ein Traum. Zudem begann der Karneval und es gab Umzüge und Straßenfeste. Die Parks waren voller Leben, überall Livemusik und lebenslustige Menschen, das kannte ich nicht mehr und habe mich gleich anstecken lassen. Die Stadt ist sehr grün, überraschend gepflegt und in den Gärten und Parks blühen Bäume und Sträucher in allen Farben. Das zu spüren und zu sehen, empfand ich in diesem Moment als Luxus. Es gibt sehr schöne Restaurants und Cafés in der Altstadt in nostalgischen Innenhöfen, einige im Besitz deutscher Auswanderer – oder man trifft sie dort. Kontakte knüpfen ist in Bolivien nicht schwer. Die Bolivianer sind extrem freundlich und neugierig, allerdings sollte man Spanisch sprechen, denn mit Englisch kommt man nicht weiter. Santa Cruz de la Sierra ist eine sehr aufstrebende Stadt und für den einen oder anderen Investor sicherlich hochinteressant. Hier sind  Walter und sein Team ein erster Ansprechpartner.

Auf einer Gartenparty von Walter habe ich sehr viele Menschen kennen gelernt, die mir dann in den nächsten Wochen ihr Bolivien gezeigt haben. Ich war unterwegs in verschiedenen kleineren Städten, wo Neuankömmlinge aus Deutschland und Österreich auf der Suche nach einer neuen Heimat und der passenden Immobilie sind. Die Fahrten waren teilweise sehr lange, aber die abwechslungsreiche und saftig grüne Landschaft hat dafür entschädigt. Die Hotels sind einfach, viele haben aber wunderschöne gepflegte Gärten und das fröhliche Vogelgezwitscher beim Frühstück entschleunigt. Papageien aller Arten sind in Bolivien beheimatet und selbst in den Städten zu sehen. Die Natur in Bolivien ist bunt und macht glücklich, ist das nicht auch Luxus?

Gerade sind Erlebnisse auf Reisen schwer im Trend, aber mein nächster Stopp war schon mehr ein Abenteuer. Alex hat uns eingeladen, sein Refugium zu besuchen und ein paar Tage im Amboro Nationalpark am Fuße der Anden zu verweilen. Die Anreise ist nur mit einem Pickup möglich, da es 2 Stunden über Schotterpisten und durch Flüsse geht und schon mit der Fahrt dorthin beginnt das Abenteuer. Die kleinen bolivianischen Dörfer unterwegs spiegeln das typische Landleben wider, alte Kultur wird dort noch gelebt und man fühlt sich in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt. Auf dem riesigen Grundstück von Alex entsteht gerade ein autarkes Dorf, einige Familien mit vielen kleinen Kindern leben bereits dort und auch zahlreiche Tiere. Ihr Plan ist es, sich zeitnah selbst zu versorgen und mehrere Häuser zu bauen. Das Trinkwasser wird aus einer Quelle geholt und durch das Grundstück fließt ein Fluss, in dem man herrlich Baden kann. Das Projekt ist erst im Aufbau und noch sehr spartanisch. Der Tagesablauf hat mich an meine Kindheit auf dem Land erinnert, allerdings hat die Natur dort ganz andere Gesetze als in Deutschland. Die Landschaft gehört zu einer der schönsten, die ich jemals gesehen habe und ich durfte schon viele Länder bereisen! Dieses Versteck zu sehen und den Spirit zu spüren, war eine große Bereicherung für mich. Wer mehr darüber erfahren will, darf mich gerne kontaktieren.

Zurück in der Realität habe ich mir erst mal ein Luxushotel gegönnt, welche man in Bolivien durchaus auch finden kann. Internationale Hotelketten sind vertreten und in den Städten ist erkennbar, wie aufstrebend Bolivien ist. Einkaufszentren sind gerade fertiggestellt, wo internationale Label sich ansiedeln und moderne Büro- und Wohnkomplexe werden gerade eingeweiht. Ich habe Immobilienprojekte und Zufluchtsorte gesehen, die nicht konträrer sein könnten und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Das Essen hat übrigens in den Peruanischen und Deutschen Restaurants am besten geschmeckt, Bolivianisch über mehrere Wochen wäre nichts für mich.

Meine Reise nach Bolivien war sehr aktiv und erfahrungsreich für mich, dennoch konnte ich mich von Deutschland sehr gut erholen. Ich habe entspannte und glückliche Menschen kennengelernt, die schon lange in Bolivien leben und ich habe mutige Menschen auf dieser Reise getroffen, die ihre Heimat zum Schutz ihrer Kinder verlassen haben. Diese Menschen berühren und beeindrucken mich tief und ich wünsche ihnen von ganzem Herzen, dass sie ihren Platz in Bolivien finden. Ich bin mir sicher, dass viele von ihnen eine Bereicherung für Bolivien sind und ein Verlust für ihr Heimatland. Ich bete für diejenigen, die aufgrund der Naturgesetze oder finanziellen Situation scheitern werden. Ich hatte Begegnungen, die sich für mich nicht wie eine geplante Auswanderung angefühlt haben, sondern wie eine Flucht aus Deutschland oder Österreich. Ohne Plan, ohne die notwendigen finanziellen Reserven, allein getrieben von Konsequenz und Mut.

Danke Norbert für diese außergewöhnliche Reise durch Bolivien.

Wohin geht meine nächste größere Reise? Paraguay – Bolivien und Belize, diese Länder möchte ich gerne mit meinen beiden Kindern bereisen.

Inspiration:

Natur pur

Bianka Straub
Autor des Beitrags:

Bianka Straub

Inhaberin/Geschäftsführerin

Einmal im Jahr solltest du einen Ort besuchen, an dem du noch nie warst.

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