Auf der Suche nach den Elefanten im Gal-Oya-Nationalpark
Auf meiner Reise durch Sri Lanka war es mein großes Ziel, wilden Elefanten zu begegnen. Der Gal-Oya-Nationalpark, ein eher unbekannterer Nationalpark in der Mitte von Sri Lanka, bietet hier die einzigartige Möglichkeit, mit einem Boot in den Park zu fahren.
Warum mit dem Boot? Da der Nationalpark zum größten Teil unzugänglich ist für Jeeps, werden Boote genutzten. Diese haben auch den Vorteil, dass man die Tiere nur vom Wasser aus beobachten kann und man ihnen dadurch einen gewissen Freiraum gibt. Am besten lassen sich die Elefantenherden in den abendlichen Stunden bei einem Bad oder beim Grasen am Ufer des großen Sees Senanayaka Samudra entdecken. Die Tiere tarnen sich trotz ihrer Größe sehr gut auf den Felsen und den kleinen Inseln im See – man muss sehr genau hinschauen, bis man sie entdeckt. Der Moment, als ich den ersten sah, war unbeschreiblich: majestätisch und mit einer beeindruckenden Ruhe strahlen die Tiere eine Ehrfurcht aus, die einen staunend zurücklässt. Es ist eben doch etwas anderes, die Tiere nicht eingesperrt im Zoo zu erleben!
Nach einiger Zeit entdeckten wir eine Gruppe mit vielen Jungtieren, die ausgelassen im See ihren Spaß hatten und in aller Ruhe ein Schlammbad genossen, während die meisten erwachsenen Tiere, die nicht zur „Kinderbetreuung“ eingeteilt waren, sich die frischen Gräser nach den Regenschauern schmecken ließen. Wir beobachteten die Tiere vom Boot aus und waren so fasziniert von deren Erscheinung. Indische Elefanten sind kleiner als die großen Afrikanischen Elefanten – aber mit ihren Sommersprossen, die sich nicht nur auf dem Gesicht der Dickhäuter finden, sind es einfach sehr hübsche Zeitgenossen.
Neben den beeindruckenden Elefanten gab es natürlich auch kleinere Süßwasserkrokodile, die in der angenehmen Abendsonne die letzte Wärme genossen. Nach einem Picknick mit frischem Chai-Tee und kleinem traditionellen Gebäck, machten wir uns auf die Rückfahrt in das idyllische, aber sehr einfache Gal-Oya-Resort. Hier wird man durch den fehlenden Handyempfang gezwungen, den Geräuschen des Dschungels zu lauschen. Der erfrischende Pool mit dem ungehinderten Blick auf den Monkey-Mountain ist super für eine Abkühlung am Nachmittag. Eine Wanderung zum Monkey-Mountain können Sie fast jeden Tag unternehmen. Festes Schuhwerk und Ausdauer sollten Sie aber auf jeden Fall mitbringen. Der Aufstieg dauert ca. 1,5 Stunden – aber es lohnt sich! Die Aussicht, die Sie von der Spitze des Berges genießen, ist unbeschreiblich.
Bei gutem Wetter können Sie bis zum Senanayaka Samudra See schauen und vielleicht erspähen Sie mit etwas Glück auch den ein oder anderen Elefanten. Das Resort hat in der ganzen Umgebung Wildtierkameras aufgestellt – Gäste können hier sogar die Lifebilder der letzten Nacht sehen, denn des Öfteren wurden in der Gegend schon Leoparden beobachtet. Die einzelnen Chalets der Gal Oya Lodge sind einfach gehalten, das Badezimmer befindet sich draußen – die Terrasse liegt geschützt, umgeben vom satten Grün des Dschungels. Wer Privatsphäre und Natürlichkeit liebt, ist hier genau richtig. Eine persönliche Herzensempfehlung ist der traditionelle sri-lankische Kochkurs, den das Resort anbietet. Gemeinsam mit einem Ureinwohner bereiten Sie hier ein herrliches Curry zu und genießen Reis aus dem Lehmtopf und eine kleine traditionelle Süßspeise als Nachtisch. Einfach der Hammer! Mein bestes Curry, das ich in ganz Sri Lanka essen durfte und definitiv ein unerwartetes Reisehighlight.
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Ihre Ann-Kathrin Seefloth
Luxusreise durch Sri Lanka
Schlagworte:
Safari
Ann-Kathrin Seefloth
Zu reisen ist zu leben.