Ryokan – Ein traditionell japanisches Hotel
Japan ist ein Land, das für seine faszinierende Mischung aus Tradition und Moderne bekannt ist. Eine der besten Möglichkeiten, diese Symbiose zu erleben, ist ein Aufenthalt in einem Ryokan, einem traditionell japanischen Hotel. Auf meiner Japanreise hatte ich das Vergnügen, eine Nacht in einem authentischen Ryokan zu verbringen. Von der Architektur über die Annehmlichkeiten bis hin zum Essen – ein Ryokan ist durchdrungen von japanischer Kultur und es gibt auf der ganzen Welt kaum eine Unterkunft, die so tief in die Traditionen seines Landes eingebettet ist.
Das japanische Wort „Ryokan“ bedeutet wörtlich übersetzt „Reisegasthaus“.
Die Geschichte der Ryokans
Ryokans haben eine lange und stolze Geschichte, die sich über viele Jahrhunderte erstreckt. Ursprünglich dienten sie als Herbergen für Reisende auf den alten Handelswegen Japans. Im Laufe der Zeit entwickelten sich Ryokans zu Orten des gediegenen Luxus und der Entspannung für Reisende, die nach einem langen Tag der Reise Ruhe suchten. Die Ryokan-Branche hat unter der Modernisierung jedoch stark gelitten. Ryokans sind in den Städten so gut wie nicht mehr zu finden und selbst in entlegenen Gebieten gibt es immer weniger. Stattdessen haben Geschäftshotels im westlichen Stil ihren Platz eingenommen, die sich in dem Bemühen, den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden, ständig weiterentwickeln, um dem modernen Reisenden gerecht zu werden.
Die Architektur der Ryokans
Sobald man das Gebäude betritt, fühlt man sich sofort wie in einer anderen Welt. Die entspannende Ruhe umhüllt einen komplett und der Trubel der Stadt scheint wie weggeblasen. Eine der auffälligsten Eigenschaften eines Ryokans ist seine traditionelle japanische Architektur. Die Gebäude sind oft aus Holz und Strohdächern gefertigt, was ihnen ein rustikales und doch elegantes Erscheinungsbild verleiht. In den Zimmern sind Tatami-Matten ausgelegt, und die Möbel sind oft minimalistisch, wodurch eine beruhigende Atmosphäre entsteht. Oft gibt es nur dünne Reispapierwände und Schiebetüren. Um dennoch mit der Entwicklung der Gesellschaft mitzugehen, halten in den Zimmern immer öfter erstklassige Betten mit federleichten Daunendecken Einzug. Die Tatami-Matten im Ryokan wurden beibehalten, aber nun finden sich in den Zimmern häufig auch Tische und Sessel nach westlichem Geschmack. Ryokans sind in der Regel von Gärten und Natur umgeben, was eine ruhige und friedliche Umgebung schafft. Das Herzstück des HOSHINOYA Kyoto beispielsweise ist ein Wassergarten mit Mini-Wasserfällen und einem gepflasterten Vorplatz umgeben von Bambuswäldern.
Die traditionelle Kleidung
Ein weiterer faszinierender Aspekt eines Ryokan-Aufenthalts ist die Möglichkeit, traditionelle japanische Kleidung zu tragen. Gäste geben ihre Straßenschuhe an der Rezeption ab und wandeln auf Socken oder in speziellen Hausschuhen durch das Haus. Sie erhalten oft Kimonos, leichte Baumwollroben, die im Ryokan getragen werden können. Das Tragen eines Kimonos ist nicht nur bequem, sondern auch eine unterhaltsame Möglichkeit, sich in die Kultur einzutauchen und sich wie ein echter Japaner zu fühlen.
Omotenashi – Die Gastfreundschaft
Die Gastfreundschaft in einem Ryokan ist besonders. Hier steht der Gast und sein Wohlbefinden eindeutig im Vordergrund. Es ist faszinierend, wie das Personal in der Lage ist, Wünsche zu erahnen, noch bevor sie ausgesprochen werden. Diese subtile und aufmerksame Betreuung sorgt dafür, dass man sich wirklich geschätzt und gut umsorgt fühlt. Die Mahlzeiten in einem Ryokan sind oft ein kulinarisches Erlebnis, bei dem traditionelle japanische Gerichte serviert werden. Ein Höhepunkt eines Ryokan-Aufenthalts ist oft ein Kaiseki-Abendessen, bei dem eine Vielzahl von Gängen serviert wird, die kunstvoll zubereitet und präsentiert werden.
Onsen – Heiße Quellen
Ein weiteres Highlight in vielen Ryokans sind die heißen Quellen, auch Onsen genannt. Japan liegt auf dem Pazifischen Feuerring und ist reich an geothermalen Aktivitäten. In den meisten Ryokans gibt es private Onsen, in denen die Gäste in heißem, mineralreichem Wasser entspannen können. Für mich war es nicht nur eine wohlverdiente Ruhepause während meiner aufregenden Japanreise, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, die atemberaubende Schönheit der japanischen Natur hautnah zu genießen.
Die Ursprünge der japanischen Badekultur reichen bis ins sechste Jahrhundert zurück und haben ihren Ursprung in buddhistischen Reinigungsritualen. Auch heutzutage schätzen die Japaner immer noch saisonale Onsen- und Kräuterbäder wegen ihrer förderlichen Auswirkungen auf die Gesundheit. Im HOSHINOYA Tokyo befindet sich der Onsen in erstaunlicher Höhe, und zwar im obersten 17. Stock. Die beiden Badehallen werden mit heißem Quellwasser versorgt, das aus einer Tiefe von 1.500 Metern stammt.
Mein Aufenthalt in einem Ryokan war eindeutig ein echtes Highlight meiner Japanreise. Die zeitlose Eleganz der Architektur, die herzliche Gastfreundschaft, die kulinarischen Genüsse und die Möglichkeit, in heißen Quellen zu entspannen, machen Ryokans zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es war nicht nur eine willkommene Auszeit vom Trubel, sondern auch eine beeindruckende Gelegenheit, die natürliche Schönheit Japans hautnah zu erleben. Wenn Sie nach einem authentischen und beruhigenden Aufenthalt in Japan suchen, sollten Sie definitiv in Erwägung ziehen, in einem Ryokan zu übernachten. Es ist eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
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Ihre Carolin Schwarz
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